Es erwartet einen eine Werbeschau der Superlative. Alles was Rang und Namen hat ist mit einem zweistöckigen Tempel der Unterhaltung angetreten. Doch was ist das? Insiderinfos? Smalltalk mit den Entwicklern? Fehlanzeige! Jedes Unternehmen hat offensichtlich nur das eine Ziel: seine Produkte mit noch mehr Lärm und noch hübscheren und locker bekleideten Mädels in Szene zu setzen. Dabei ist der eindeutige Trend zu erkennen, dass die Softwareschmieden mit den schäbbigsten Produkten die attraktivsten jungen Damen aufweisen kann, die sich dann auf Autos räkeln oder sich mit Jungs ablichten lassen.
Nintendo hat einige Exemplare seines Donkey Kongas aufgebaut, die auch gerne benutzt werden. Leider ist die Musik so leise gedreht (sonst hat hier doch auch keiner Probleme mit lauter Mucke?!), dass das Spiel zur Farce wird. Man hört nichts und muss ausschließlich auf die bunten Kreise achten. Ist genauso öde wie DDR ohne Musik.
Dort wo sich dichtgedrängte Trauben von jungen Leuten bilden, die kaum noch Luft bekommen, verteilen die Promoter billige Giveaways wie Plastikflaschen und bunte Bänder. Das kommt gut an, "WER HAT DEN BESTEN STAND?" - "XYZ" brüllt es zurück, gleich bei welchem Stand man gerade ist.
Dort wo es wirklich Neues zu bestaunen gibt, hat man bestenfalls Spielothekenfeeling, die Daddelautomaten sind wie Perlen auf der Kette aneinandergereit. Wenn man Glück hat, ist die Kiste gerade nicht abgeschmiert und es steht bestenfalls noch der Name und das geplante Releasedatum des Games mit Edding vorne dran gemalt.
Hintergrundwissen? Interessante Infos, die man nicht auch auf der Internetseite gefunden hätte? Gibt es nicht. Nur bunte Flyer mit knalligen Sprüchen und bunten Bildern werden wie blöd verteilt.
Das ist keine Convention (übersetzt Tagung/Kongress/Zusammenkunft), das ist eine Butterfahrt mit Werbeverkaufsveranstaltung für Teenager. Die Promoter schreien die Produktnamen und aktuellen Slogans ins Mikro und versuchen die Jungs vom Nachbarstand zu übertönen.
Gegen 13Uhr sind dann die Tunnel zwischen den Hallen hoffnungslos mit Leuten verstopft. Es geht nichts mehr. Feierabend. Den Rest des Tages verbringt man besser mit einem leckerne Eis in der Leipziger Innenstadt.
Die ist nämlich wirklich interessant.