Scheinbar sieht Konami den Spezialcontroller als großes Hindernis und schaut sich darum nach alternativen Eingabemethoden um, so gab es vorletztes Jahr auf der XBOX360 plötzlich ein Spiel namens „Beat’n Groovy“ – ein fünftasten pop’n music was nur mit dem normalen Joypad spielbar war. Als nächstes ist jetzt Nintendos Erfolgskonsole Wii dran und bekommt einen pop’n music ähnlichen Titel namens „pop’n Rhythm“.

Genaugenommen handelt es sich hier um ein Spiel was Pop’n Music simuliert, man sieht auf dem Bildschirm eine der bekannten pop’n music Charaktere, alternativ darf es auch ein Mii sein, welcher vor fünf bunten Tasten steht. Mittels der Wiimote und dem Nunchuck kann man nun die Arme der Figur bewegen und auf die entsprechenden Tasten hauen. Bewegt man die Wiimote oder den nunchuck zur Mitte, so schlägt die Figur auf die mittlere rote Taste, bewegt man die Controller nach unten aktiviert man die blauen Buttons, eine Bewegung nach außen löst die grünen Buttons aus.
Die Musikauswahl besteht aus vielen Lizentziteln, teilweise als Original, teilweise als Coverversionen und einigen wenigen Konami Originals. Die Titel sind dabei nach Schwierigkeit sortiert.
Anfänger:
Allright - Supergrass
Celebration (Coverversion)
We Are Family (Coverversion)
Space Dog – Sana
Normal:
Love Shack (Coverversion)
Walk like an Egyptian - The Bangles
Every little step - Bobby Brown
Pokerface - Lady Gaga
The Fear - Lilly Allen
Club Foot - Kasabian
ABC (Coverversion)
It's My Life (Coverversion)
I Want You Back - Jackson 5
This Fire - Franz Ferdinand
Virtual Insanity (Coverversion)
Take On Me - A-Ha
The Final Countdown - Europe
9 to 5 - Dolly Parton
Funkytown - Lipps Inc.
Oops... I Did It Again!
The Reflex - Duran Duran
Hangin' Tough - New Kids On The Block
EURO PICCOLA - ELEKTEL
The United States Of Whatever - Liam Lynch
Meikyoushisui - TOMOSUKE feat. Asaki
Hyper:
Jump Jive N-Wail - Louis Prima
Gonna make you sweat (Everybody Dance Now) - C&C Music Factory
Ace Of Spades '08 - Motorhead
Come Clean (Coverversion)
Venus - Bananarama
Prince Charming - Adam and the Ants
Echoes - Nekomata Master
PULSE - 319
Opportunity - Saitone
Ska Ska No.4 - Anettai
Maji-SKA Bakudan
Pump Up The Volume - M/A/R/R/S
Rock 'N' Roll High School – Ramones
S-S-PM&R - seiya-murai
777 - EeL
Shamshir Dance – Zektbach
Jeder Song hat einen zweiten Schwierigkeitsgrad, der freigeschaltet wird sobald man die leichte Stufe schafft. Durch einen Bug wird zwar sofort angezeigt, dass die zweite Schwierigkeit verfügbar ist, wählen kann man sie aber erst, wenn man jedes Lied auf der leichten Stufe einmal geschafft hat. „Geschafft“ bedeutet in diesem Falle, das am Ende des Liedes die Energieanzeige mindestens zu 50% gefüllt sein muss. Am Ende des Liedes bekommt man auch einen Score, allerdings hängt der nicht davon ab wie gut man gespielt hat, sondern nur davon zu wieviel Prozent die Energieanzeige zum Ende des Liedes gefüllt ist. Man kann also durchaus am Anfang des Liedes gar nicht spielen und trotzdem die maximale Punktzahl bekommen, andererseits kann man auch im ganzen Lied völlig perfekt spielen und bei der letzten Note einen Fehler machen, dann ist der Score dahin. Wie üblich bekommt man für jeden Schlag eine Wertung: Gut, Toll und Fieber! Toll und Fieber! Sind identisch von der Wertigkeit, Fieber! Ist die Anzeige von Perfekt gespielten Noten wenn die Energieleiste komplett gefüllt ist, ansonsten wird Toll angezeigt. Verpasst man eine Note wird gar nichts angezeigt. Die Kombo läuft weiter, solange man keine Note verpasst.

Für jedes Lied kann man bis zu sechs Auszeichnungen bekommen:
- Lied geschafft (Bronze)
- Lied mit 100% geschafft (Silber)
- Lied mit voller Kombo geschafft (Gold)
Jede Auszeichnung gibt es getrennt für die leichte und die hohe Schwierigkeitsstufe.
Beim original Pop’n Music spielt man ja die Musik mit den Buttons, das ist hier anders. Das Lied läuft immer, dafür entstehen Geräusche wenn man schlägt. Den Sound dafür kann man wählen, neben Klatschen und Trommelgeräuschen gibt es auch Sounds wie Hundegebell. Ich denke ich brauche nicht näher darauf einzugehen wie sich Motörhead Musik anhört wenn sie mit Katzengejammer unterlegt wird…
Erfreulich: Die Scrollgeschwindigkeit ist in drei Stufen wählbar. Es besteht die Möglichkeit weitere Lieder online für das Spiel zu kaufen, allerdings kann das Spiel maximal zehn Lieder verwalten. Möchte man noch weitere Lieder kaufen muss man andere wieder löschen, sofern alle zehn Speicherplätze belegt sind. Über die verfügbaren Lieder kann ich nichts sagen, da diese zum Testzeitpunkt noch nicht verfügbar waren.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Wie spielt sich das ganze? Leider nicht besonders gut. Das ist nicht unbedingt die Schuld von Konami, denn die Probleme kommen vom Nuchuck, welcher einfach in der Bewegungsabfrage extrem ungenau ist. Das größte Problem ist dabei der linke blaue Button, man darf den Nunchuck nicht nach vorne Schwenken, sondern man muss ihn nahezu senkrecht ein Stück nach unten fallen lassen. Leider gibt es keine Möglichkeit zwei Wiimotes statt der Wiimote/Nunchuck Kombination zu nutzen, damit könnte man viele Probleme wohl beheben. Eine Fullcombo ist jedenfalls pures Glück.
Ein weiteres Problem ist der Schwierigkeitsgrad des Spiels. Natürlich muss nicht jedes Spiel superschwer sein aber es sollte zumindest ein klein wenig fordernd sein, ich habe, nachdem ich einmal verstanden habe das man das Nunchuck fallen lassen muss, jedes Lied auf jeder Stufe im ersten Versuch geschafft, viele davon mit einem 100% score. Ich bin sicher kein unerfahrener Spieler was Musikspiele betrifft, beim normalen pop’n music schaffe ich aber nichteinmal alle Lieder auf der leichtesten Stufe.

Grafisch ist das Spiel ok, man sieht aber dass man sich nicht besonders viel Mühe mit der Menügestaltung gegeben hat. Es gibt auch noch einen Zweispielermodus und einige Minispiele, welche aber kaum erwähnenswert sind. Merkwürdig ist in der Menüführung, dass anfangs teilweise angezeigt wird dass etwas freigeschaltet wurde, dieses aber erst wirklich freigeschaltet wird wenn man jedes Lied einmal geschafft hat. Noch merkwürdiger ist eine Seite im Menü auf der steht das man die A-Taste drücken soll – und sonst nichts. Es sieht für mich aus als wäre dieser Bildschirm ein Platzhalter während der Entwicklung gewesen den man vergessen hat aus der finalen Version zu entfernen.
Fazit:
Es fällt mir wirklich schwer diesen Titel fair zu bewerten. Musikalisch hat man, bezogen auf den Mainstream Markt, sicherlich eine solide, wenn auch kurze, Songliste zusammengestellt. Die Grafik und der Schwierigkeitsgrad deuten darauf hin dass kleine Kinder die Hauptzielgruppe sein sollen. Allerdings frage ich mich wie man ein Kind dazu bringen will genau vorgegebene Bewegungen auszuführen. Das dürfte zumindest bei kleineren Kindern die motorischen Fähigkeiten übersteigen. Für erfahrene Musikspielfans ist der Titel einfach zu leicht und man ärgert sich ständig über die mangelhafte Bewegungsabfrage des Nunchuck. Es ist ein Spiel über das man sich nicht maßlos ärgert aber auch nichts was man wirklich langfristig spielen kann. Ein Titel, den man mal auf einer Party anspielt und dann wieder für Monate im Regal verschwinden lässt.
pop’n rhythm erscheint am 11.Februar für Nintendo Wii
Das Spiel kostet 30EUR und ist ab 0 Jahren* freigegeben
Wir möchten uns an dieser Stelle bei Konami für das vorab Testmuster bedanken!
*Ich halte diese Freigabe für sehr fraglich, da im Lilly Allen doch ständig das F-Wort zu hören ist.